Boris Lucic stellt neuen Rekord auf!

Konstanz ist eingekehrt in der Dresdner Friedrichstadt. Seit der Neugründung des Dresdner SC im Jahre 1990 saßen 17 verschiedene Trainer auf der Bank der Rothemden. Karsten Petersohn, Matthias Schulz und Matthias Müller sogar zweimal. Das bedeuten immerhin 19 Trainerwechsel in 24 Jahren. Manche Trainer blieben keine zwölf Monate. Hans-Jürgen Nünchert gar nur zwei. Matthias Müller hingegen hatte bis vor kurzem noch die längste Amtsperiode inne. Vom 01. Juli 1990 bis zum 20. Januar 1994 gab Müller die Kommandos bei den 98ern. 1330 Tage am Stück. Mit dem Aufstieg in die Landesliga Sachsen 1991, dem Aufstieg in die NOFV-Oberliga-Süd 1992 und dem Einzug ins sächsische Landespokalfinale 1993, welches mit 0:2 gegen den FC Sachsen Leipzig verloren ging, ist er dennoch unangefochten der erfolgreichste Trainer der post-DDR-Ära. Zusammen mit seiner zweiten Amtsperiode vom 01. Juli 1998 bis zum 26. Januar 1999, die nur 240 Tage währte, verbrachte er mit insgesamt 1570 Tagen immer noch die meisten an der Seitenlinie des Steyer-Stadions.

Horst Rau bringt es immerhin auf 1214 Tage zwischen 1994 und 1997 und damit auf Platz 2 unserer BRD-Statistik. Mit dem Wiederaufstieg in die NOFV-Oberliga-Süd 1995 und dem Einzug ins sächsische Pokalfinale 1997, welches diesmal gegen den Chemnitzer FC mit 0:3 veroren ging, gehört auch seine Amtszeit zu den erfolgreichen. Als der Aufstieg in die Regionalliga Nordost bereits zu Beginn der Saison 1997/98 in unerreichbare Ferne rückte, kam Rau dem Rausschmiß zuvor, indem er selber das Handtuch warf und fortan den Ligakonkurrenten Bischofswerda trainierte. Sein Nachfolger Matthias Schulz konnte das Ruder noch rumreißen und holte unglaubliche 11 Punkte auf Fortuna Madgeburg auf.

Boris Lucic sitzt nun schließlich seit dem 01. Juli 2010 auf der Trainerbank des DSC. Das entspricht 1357 Tagen als Coach der Rothemden. Das Erreichte zu bemessen, im Vergleich zu seinen Vorgängern, ist dabei ungleich schwieriger. Auch ihm gelang ein Aufstieg. Vor fast zwei Jahren schaffte "der Rest der Friedrichstadt", der bei einigen gar als Abstiegskandidat gehandelt wurde, den Sprung in die Bezirksliga. Doch viel wichtiger wiegt die kontinuierliche Trainingsarbeit. Keine zweistelligen Zahlen fand Boris bei der Trainingsbeteiligung vor, als er seinen Job antrat. Mittlerweile erscheinen schonmal über zwanzig Leute zu den Übungseinheiten. Das hat sich rumgesprochen. Nur deswegen zieht es Talente wie Lukas Hauptmann oder Robert Thomas zum Dresdner SC, wo es finanziell nicht viel zu holen gibt. Um den "Rest" hat sich eine hoffnungsvolle, talentierte Mannschaft geformt. Mittelfristig soll der Aufstieg in die Landesliga geschafft werden, aber vorrangig geht es immernoch um die Entwicklung des Vereins. In einem Interview teilte Boris mit, dass gemeinsam mit den Nachwuchstrainern an einem Konzept für die Zukunft gebastelt wird. Man darf gespannt sein.

Wenn Boris also am 17. Oktober 2014 immernoch an der Seitenlinie steht, was wir alle ganz stark hoffen, hat er Matthias Müller auch den nächsten Rekord abgenommen. Epochenübergreifed stehen mit den Amtszeiten von Harry Arlt (von 1970 bis 1978 und von 1981 bis 1984 Trainer der FSV Lok Dresden) und Georg "Schorsch" Köhler (1935 - 1944, Meistertrainer des DSC) ganz andere Hürden zum meistern bereit. Im Sommer wird er auf jeden Fall zur DSC-Legende Jimmy Hogan aufschließen, der zu Zeiten der Weimarer Republik eine großartige Mannschaft formte, die modernen Fußball zelebrierte und den DSC zu einem deutschen Spitzenclub machte!

 

Hinweis:

Eine unvollständige Übersicht der Trainer findet ihr hier.

©Frank Dehlis
©Frank Dehlis

Horst Rau

Sammelbildreihe Kicker "Nationalspieler"
Sammelbildreihe Kicker "Nationalspieler"

Georg "Schorsch" Köhler

©Frank Dehlis
©Frank Dehlis

Matthias Müller


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